Was sind die zytologischen Merkmale primärer und metastatischer Tumoren in der Leber?

Was sind die zytologischen Merkmale primärer und metastatischer Tumoren in der Leber?

Das Verständnis der zytologischen Merkmale primärer und metastasierter Lebertumoren ist für eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlungsplanung von entscheidender Bedeutung. In der Zytopathologie und Pathologie unterscheiden sich diese bösartigen Erkrankungen durch unterschiedliche Merkmale, die sich auf das Patientenmanagement und die Prognose auswirken.

Primäre Lebertumoren

Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Als häufigstes primäres Lebermalignom weist HCC charakteristische zytologische Merkmale auf. Sowohl die Feinnadelaspiration (FNA) als auch die Zellblockpräparation sind für die Diagnose von HCC von entscheidender Bedeutung. Zu den häufigen Befunden gehören große, pleomorphe Tumorzellen, die häufig intrazytoplasmatische Einschlüsse, prominente Nukleolen und eine variable zytoplasmatische Granularität aufweisen. Darüber hinaus ist das Vorhandensein intranukleärer zytoplasmatischer Pseudoeinschlüsse ein charakteristisches Merkmal von HCC.

Cholangiokarzinom

Im Gegensatz zum HCC weist das Cholangiokarzinom dicht zusammenhängende Ansammlungen relativ gleichmäßiger Epithelzellen auf. Diese Zellen weisen häufig längliche, abgewinkelte Kerne mit gleichmäßig verteiltem Chromatin und kleinen Nukleolen auf. Immunzytochemische Färbungen helfen außerdem bei der Unterscheidung von Cholangiokarzinomen von anderen primären Lebertumoren.

Metastasierte Lebertumoren

Kolorektales Karzinom

Eine metastatische Beteiligung der Leber durch kolorektale Karzinome kommt häufig vor, und die zytologische Untersuchung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterscheidung dieser Läsionen von primären Lebertumoren. Das Vorhandensein zusammenhängender, dreidimensionaler Ansammlungen bösartiger Epithelzellen mit reichlich Zytoplasma und exzentrischen Kernen, die oft prominente Nukleolen enthalten, weist auf ein metastasiertes kolorektales Karzinom hin.

Brustkrebs

Ein metastasiertes Brustkarzinom kann eine Reihe zytologischer Merkmale aufweisen. Dazu gehören zusammenhängende Ansammlungen von Duktuszellen mit hervorstehenden Nukleolen, gelegentlichen intrazellulären Lumina und bipolaren nackten Kernen. Die immunzytochemische Färbung von Hormonrezeptoren und HER2/neu-Expression hilft bei der Bestätigung des primären Brustursprungs dieser Metastasen.

Diagnoseüberlegungen

Eine genaue Diagnose von primären und metastasierten Lebertumoren erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung der zytologischen Merkmale, die in verschiedenen zytologischen Präparaten beobachtet werden. Hilfstechniken wie Immunzytochemie und molekulare Tests verbessern die diagnostische Genauigkeit weiter und helfen bei der Bestimmung der primären Lokalisation metastatischer Tumoren.

Molekulare Marker

Alpha-fetoprotein (AFP)

Hohe AFP-Werte dienen als diagnostischer Marker für HCC und helfen bei der Unterscheidung zwischen primären Lebertumoren und metastatischen Läsionen. Darüber hinaus hilft die immunzytochemische Färbung auf Hepatozyten-spezifische Marker wie Arginase-1 und HepPar-1 bei der Bestätigung des hepatozellulären Ursprungs maligner Zellen.

Zytokeratine

Die Expression von Zytokeratinen, insbesondere CK7 und CK20, hilft bei der Unterscheidung zwischen primären und metastasierten Lebertumoren. Während CK7 häufig bei Cholangiokarzinomen exprimiert wird, weisen metastatische Läsionen aus Lunge und Brust häufig CK7+/CK20--Färbungsmuster auf.

Abschluss

Die zytologischen Merkmale primärer und metastasierter Lebertumoren spielen eine entscheidende Rolle für genaue Diagnose- und Managemententscheidungen. Das Verständnis der besonderen Merkmale dieser bösartigen Erkrankungen ist für Zytopathologen und Pathologen von entscheidender Bedeutung, um eine effektive Patientenversorgung und Behandlungsplanung zu ermöglichen.

Thema
Fragen