Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) sind schwere dermatologische Notfälle, die durch eine Beteiligung der Schleimhaut gekennzeichnet sind. Beide Erkrankungen erfordern eine sofortige Erkennung und sofortige Intervention, um Morbidität und Mortalität zu minimieren.
Typische Präsentationen
SJS beginnt normalerweise mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen, gefolgt von einem rasch einsetzenden schmerzhaften, blasenbildenden Hautausschlag. Der Ausschlag beginnt häufig im Gesicht und am Rumpf und kann sich auf andere Körperteile ausbreiten. Bei den betroffenen Personen kann es auch zu einer Schleimhautbeteiligung kommen, einschließlich Läsionen im Mund, an den Augen und im Genitalbereich.
Typischerweise weist TEN eine ähnliche Prodromalphase wie SJS auf, gefolgt von der Entwicklung großer, ausgedehnter Hautablösungen. Die epidermale Ablösung betrifft mehr als 30 % der Körperoberfläche und geht häufig mit starken Schmerzen und systemischen Symptomen wie Fieber und Unwohlsein einher.
Management-Ansatz
Bei der Behandlung von SJS und TEN sind die frühzeitige Erkennung und der Rückzug des Täters, sofern bekannt, von entscheidender Bedeutung. Oft ist ein Krankenhausaufenthalt auf einer Spezialstation für Verbrennungen oder auf einer Intensivstation erforderlich. Unterstützende Pflege, einschließlich Flüssigkeits- und Elektrolytmanagement, Schmerzkontrolle und Wundversorgung, ist unerlässlich.
Kortikosteroide sind bei der Behandlung von SJS und TEN umstritten und sollten mit Vorsicht angewendet werden. Intravenöse Immunglobuline (IVIG) haben in bestimmten Fällen, insbesondere bei TEN, als Zusatztherapie vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
Ophthalmologische Beurteilung
Angesichts des Risikos sehkraftgefährdender Komplikationen bei SJS und TEN ist eine sofortige augenärztliche Untersuchung durch einen erfahrenen Spezialisten von entscheidender Bedeutung. Die Behandlung einer Augenbeteiligung kann Befeuchtung, topische Antibiotika, Kortikosteroid-Augentropfen und in schweren Fällen eine Amnionmembrantransplantation umfassen.
Langzeitpflege
Patienten, die SJS/TEN überleben, benötigen häufig eine langfristige Nachsorge durch Dermatologen und andere Spezialisten, um mögliche Folgeerscheinungen wie Narbenbildung, chronische Erkrankungen der Augenoberfläche und psychosoziale Probleme zu behandeln.
Abschluss
Das Stevens-Johnson-Syndrom und die toxische epidermale Nekrolyse sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die einen multidisziplinären Ansatz erfordern, an dem Dermatologen, Intensivmediziner, Augenärzte und andere medizinische Fachkräfte beteiligt sind. Früherkennung, unterstützende Pflege und spezialisierte Interventionen sind entscheidend für die Optimierung der Ergebnisse für betroffene Personen.