Wie unterscheidet man zwischen Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgkin-Lymphom?

Wie unterscheidet man zwischen Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgkin-Lymphom?

Hodgkin-Lymphom (HL) und Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) sind beide Arten von Lymphomen, bei denen es sich um eine Krebserkrankung des Lymphsystems handelt. Obwohl sie beide ihren Ursprung im Lymphsystem haben, weisen diese beiden Arten von Lymphomen deutliche Unterschiede hinsichtlich ihrer zellulären und molekularen Eigenschaften sowie ihres Verhaltens und ihrer Behandlung auf. Für eine ordnungsgemäße Diagnose und angemessene Behandlungsplanung ist es von entscheidender Bedeutung, zu verstehen, wie zwischen diesen beiden Arten von Lymphomen unterschieden werden kann.

Was ist ein Hodgkin-Lymphom?

Das Hodgkin-Lymphom, auch Morbus Hodgkin genannt, ist eine Lymphomart, die durch das Vorhandensein von Reed-Sternberg-Zellen in den Lymphknoten gekennzeichnet ist. Bei diesen abnormalen Zellen handelt es sich um große, mehrkernige Zellen, die von B-Lymphozyten abgeleitet sind und ein Kennzeichen des Hodgkin-Lymphoms sind.

Das Hodgkin-Lymphom wird weiter in Subtypen eingeteilt, darunter das noduläre Sklerose-Hodgkin-Lymphom, das gemischtzellige Hodgkin-Lymphom, das lymphozytenreiche Hodgkin-Lymphom und das lymphozytenarme Hodgkin-Lymphom. Jeder Subtyp weist unterschiedliche histologische, klinische und prognostische Merkmale auf.

Was ist ein Non-Hodgkin-Lymphom?

Das Non-Hodgkin-Lymphom umfasst eine vielfältige Gruppe von Lymphomen, zu denen keine Reed-Sternberg-Zellen gehören. Stattdessen ist es durch die klonale Proliferation von B- oder T-Lymphozyten, natürlichen Killerzellen oder Histiozyten innerhalb des Lymphgewebes gekennzeichnet; Sie unterscheiden sich vom Hodgkin-Lymphom auch durch ihre vielfältigen und komplexen morphologischen und immunphänotypischen Merkmale.

Das Non-Hodgkin-Lymphom wird anhand des Zelltyps (B-Zelle, T-Zelle oder natürliche Killerzelle), der Zellgröße (klein, mittel oder groß) und des Wachstumsmusters (follikulär, diffus usw.) weiter kategorisiert andere). Diese Unterklassifizierungen tragen zu den unterschiedlichen klinischen Verhaltensweisen und Behandlungsreaktionen bei, die bei Non-Hodgkin-Lymphomen beobachtet werden.

Hauptunterschiede zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom

1. Reed-Sternberg-Zellen: Das Hodgkin-Lymphom ist durch das Vorhandensein von Reed-Sternberg-Zellen gekennzeichnet, die beim Non-Hodgkin-Lymphom fehlen.

2. Lymphknotenbefall: Das Hodgkin-Lymphom breitet sich häufig in geordneter Weise von einer Lymphknotengruppe zur anderen aus, wohingegen Non-Hodgkin-Lymphome in jedem Lymphgewebe entstehen und sich unvorhersehbar auf verschiedene extranodale Stellen ausbreiten können.

3. Pathologische Merkmale: Das Hodgkin-Lymphom weist typischerweise ein besser organisiertes histologisches Erscheinungsbild mit Fibrose und einem gemischten entzündlichen Hintergrund auf, während das Non-Hodgkin-Lymphom eine Vielzahl histologischer Muster aufweist, darunter unter anderem follikuläre, diffuse und Randzonenmuster.

4. Prognose und Überlebensraten: Die Gesamtüberlebensraten und die Prognose des Hodgkin-Lymphoms sind im Allgemeinen besser als die des Non-Hodgkin-Lymphoms, insbesondere bei bestimmten Subtypen des Hodgkin-Lymphoms.

Diagnostische Methoden zur Unterscheidung von Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphomen

Zur Unterscheidung zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom werden verschiedene diagnostische Methoden eingesetzt, darunter:

  • Biopsie und histopathologische Untersuchung: Eine Exzisions- oder Stanzbiopsie des betroffenen Lymphknotens oder Gewebes, gefolgt von einer detaillierten histopathologischen Untersuchung, ist für die Feststellung des Vorhandenseins oder Fehlens von Reed-Sternberg-Zellen und anderer charakteristischer Merkmale des Hodgkin-Lymphoms oder Non-Hodgkin-Lymphoms unerlässlich.
  • Immunhistochemische Färbung: Spezielle immunhistochemische Färbungen wie CD15 und CD30 können zur Hervorhebung von Reed-Sternberg-Zellen im Hodgkin-Lymphom verwendet werden und helfen so bei der Unterscheidung vom Non-Hodgkin-Lymphom.
  • Molekulare und genetische Tests: Polymerasekettenreaktions- (PCR) und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsanalysen (FISH) werden verwendet, um spezifische genetische Anomalien und molekulare Marker zu erkennen, die für Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom-Subtypen charakteristisch sind.

Abschluss

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Unterscheidung zwischen Hodgkin-Lymphom und Non-Hodgkin-Lymphom für eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung von entscheidender Bedeutung ist. Das Verständnis der unterschiedlichen Merkmale und Verhaltensweisen dieser beiden Arten von Lymphomen sowie die Verwendung geeigneter Diagnosemethoden ermöglichen maßgeschneiderte Behandlungsstrategien und bessere Patientenergebnisse.

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